Photovoltaik Eigenverbrauch: So funktioniert es


Eigenverbrauch des mit Photovoltaik erzeugten Stroms

Die Vergütung je kWh liegt bei neuen Photovoltaikanlagen unter dem Strompreis je kWh (ca. 13 Cent je kWh Einspeisevergütung vs. durchschnittlich 29 Cent Kosten je kWh Haushaltsstrom; Zahlen von 2014). Dies macht natürlich den Eigenverbrauch des durch die Photovoltaikanlage erzeugten Stroms sehr viel attraktiver, als die Einspeisung des Stroms und diesen dann für über das doppelte wieder zurückzukaufen.

Die Umsetzung davon ist nicht sonderlich schwer. Hierfür wird der von der Photovoltaikanlage erzeugte Strom in des Hausnetz eingespeist. Die Geräte im Haushalt benutzen dann diesen eingespeisten Strom. Dass die Stromerzeugung nie genau so hoch ist, wie der Verbrauch, macht dabei keine Schwierigkeiten. Sollte mehr Strom erzeugt werden, als verbraucht wird, wird der überzählige Strom einfach in das öffentliche Netz eingespeist, wofür Sie auch die entsprechende Vergütung erhalten. Sollte der eigen erzeugte Strom nicht ausreichen, um Ihren Haushalt vollständig zu versorgen (z.B. bei bewölktem Wetter, nachts), wird ganz normal weiter Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen. Das einzige was Sie hierfür brauchen sind spezielle Zähler. Normalerweise haben Sie dann im Haushalt 3 Zähler, welche Ihnen die benötigten Daten liefern. Zum einen wäre da der Photovoltaikanlagen-Zähler. Dieser misst, wie viel Strom Ihre Photovoltaikanlage erzeugt hat. Die anderen beiden Zähler sind zum einen der Bezugszähler, welcher misst, wie viel Strom Sie aus dem Netz bezogen haben, und zum anderen der Einspeisezähler, welcher wiederum misst, wie viel Strom Sie eingespeist haben. Die letzten beiden genannten Zähler können auch als ein Zähler in Form eines Kombigerätes installiert werden, eines so genannten Zweirichtungszählers. Anhand dieser drei Zähler können Sie dann auch genau ausrechnen, wie viel des von der Photovoltaikanlage erzeugten Stroms Sie selber verbraucht haben. Der bezogene Strom sowie der eingespeiste Strom können einfach an den entsprechenden Zählern abgelesen werden. Auf der nachfolgenden Grafik ist ein Beispielaufbau skizziert.

Eigenverbrauch des mit Photovoltaik erzeugten Stroms und die zugehörigen Komponenten

Photovoltaik-Eigenverbrauch schematisch dargestellt

Aufgrund des geringen Mehraufwands sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob der Eigenverbrauch wirtschaftlicher ist, als das Einspeisen des Stroms - denn im Normalfall ist das der Fall. Ihr Vorteil daraus ist eine merklich geringere Stromrechnung. Doch Sie tun damit nicht nur Gutes für sich selbst, sondern auch für die Allgemeinheit: Strom, welchen Sie selbst erzeugen und selbst verbrauchen, belastet die Stromnetze nicht. Deshalb geht die Förderung auch immer mehr in Richtung Förderung von Eigenverbrauch und weg von Förderungen für die Einspeisung, wie auch an den immer geringer werdenden Einspeisevergütungen zu sehen ist.

Wie kann man den Eigenverbrauch des Solarstroms von einer Photovoltaikanlage optimieren?

Da Sie bei dem Eigenverbrauch des von Ihrer Photovoltaikanlage erzeugten Stroms sehr viel mehr Geld einsparen, als Sie bekommen, wenn Sie den Strom ins Netz einspeisen, kann man sich natürlich die Frage stellen, wie man den Eigenverbrauch optimieren kann, um die Erträge der Photovoltaikanlage bestmöglich zu nutzen. Hierfür gibt es im Prinzip zwei Ansatzpunkte:

  1. Verbrauch optimieren: Der erste Ansatzpunkt ist, dass man versucht, alles, was viel Strom verbraucht, möglichst zu den Uhrzeiten laufen zu lassen, zu denen die Photovoltaikanlage viel Strom bringt. Z.B. könnte man die Waschmaschine nach dem Mittagessen laufen lassen und nicht abends. Dies ist auch möglich, wenn Sie arbeiten und nicht zu Hause sind, da viele Elektrogeräte eine so genannte Zeitvorwahl oder Blendenautomatik haben, mit welcher Sie festlegen können, wann das Gerät startet. Im Falle der Waschmaschine müssen Sie diese dann nur am Morgen oder am Vorabend füllen und die Zeitvorwahl entsprechend einstellen, um Ihren Photovoltaik-Eigenverbrauch zu optimieren. Weitere Großverbraucher, bei welchen so etwas gut möglich ist, sind z.B. Trockner und Geschirrspülmaschine. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, nicht alle Geräte zur selben Zeit laufen zu lassen, da sonst der Verbrauch den von der Photovoltaikanlage gelieferten Strom übersteigen könnte und Sie wieder Strom "teuer" aus dem Netz beziehen.
  2. Solarstromspeicher zur Optimierung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs

    Optimierter Eigenverbrauch durch Solarstromspeicher

  3. Energie zwischenspeichern mit einem Solarstromspeicher: Der zweite Ansatzpunkt zur Optimierung des Photovoltaik-Eigenverbrauchs ist, den überflüssigen erzeugten Strom zu speichern, anstatt ihn ins Netz abzugeben. Hierfür gibt es Photovoltaik-Speicher. Damit lässt sich der Strom speichern und bei Bedarf wieder entnehmen. Dabei können Sie sich den Photovoltaik-Speicher wie einen sehr großen Akku vorstellen. So ein Solarstromspeicher ist natürlich das Optimum im Bezug auf den maximalen Eigenverbrauch des Photovoltaikstroms, kostet im Gegensatz zur Optimierung des Verbrauchs allerdings Geld. Ob sich so ein Solarstromspeicher lohnt, kann nicht pauschal gesagt werden, dies hängt von vielen Faktoren, wie z.B. der Größe der Photovoltaikanlage, den Uhrzeiten, an welchen im Haushalt viel Strom verbraucht wird etc. ab. Ein weiterer nennenswerter Vorteil bei einem Solarstromspeicher ist auch noch, dass dieser Sie bei einem Stromausfall weiterhin mit Strom versorgt, solange er noch welchen gespeichert hat und Sie somit Netzausfälle überbrücken können. Solarstromspeicher haben damit also sogar zwei Vorteile, welche eine Anschaffung interessant machen.